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25.01.19 Küfa – Küche für alle


Küfa – Küche für alle!
Ohne Mampf kein Kampf.
Auch 2019 weiterhin jeden letzten Freitag im Monat – vegane Küche für alle.
Gegen eine kleine Spende gibt’s wieder was feines 🙂
Danach schauen wir vielleicht noch einen Film…
Also kommt rum.
25.01.2019 ab 17:00.

Danksagung!

AJZ Erfurt
An dieser Stelle danken wir dem AJZ Erfurt – dort fand am 08.12.2018 beireits das 10. jährliche Benefiz-Konzert statt. Jedes Jahr treten lokale Bands auf und alle Einnahmen gehen an sinnvolle und gute Organisationen. So zum Beispiel schon KITAs, Seenotrettung, Flüchtlingshilfe, Tierschutz, Kinderhospiz und viele mehr. Wir gehören neben den Menschen ohne festen Wohnsitz / Streetwork-Projekt und dem Bündnis Widerstand Mai 31 – Solidarität ist kein Verbrechen aus Nürnberg in diesem Jahr zu den Begünstigten. Geile Sache und nochmal fetten Dank dafür.

18.01.2019 – Hamburger Gitter

Hamburger Gitter
Im Sommer 2017 eskalierten die Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg. Schon im Vorfeld war die Stadt im Ausnahmezustand, im Namen der Sicherheit wurden Grundrechte eingeschränkt und Verbotszonen eingerichtet. Auch nach G20 hielt eine Art Ausnahmezustand an: Drakonische Verurteilungen, eine noch nie da gewesene Öffentlichkeitsfahndung, das Verbot eines linken Medienportals, die Verschärfung diverser Polizeiaufgabengesetze.
Der Film fragt:
Welche Garantien des Grundgesetzes konnten rund um den G20-Gipfel standhalten?
Mit welcher Leichtigkeit konnten die Behörden agieren?
Welche Methoden der Ausnahmesituation werden langsam zur Normalität?
Und welche Gesellschaft zeichnet sich da am Horizont ab?
Über diese und vor allem eure Fragen wollen wir diskutieren und haben dazu
Christiane Schneider (LINKE Hamburg / G20-Sonderausschuss) und
Kristin Pietrzyk (Rechtsanwältin aus Jena) eingeladen.
Doors: 18:00 // Film: 19:00 // Siebenhitze 51 // Greiz
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22.12.18 – Lass uns Wunder sein! (Filmpremiere + Party)


Das Eröffnungsspektakel des 2018er Theaterherbst „Lass uns Wunder sein“ erstmals als Film.
Eine spektakuläre Manifestation gegen die Einsamkeit mit hunderten von Demonstranten, Polizisten, der Besetzung der Vogtlandhalle, der Frau mit dem orangenen Schal, dem weißen Clown, der Geschichte vom Freitod eines arbeitslosen Fleischers, einer Punkband, Musik der Ton Steine Scherben, einer überraschenden Wendung…
Leitung: Marie Rodewald, Berlin
Im Anschluss munteres Zusammensein garniert mit elektronischer Musik, analog, live erzeugt, vertrackt und tanzbar von k and the spider (kats). Außerdem ein DJ-Set von zeromusic, der die ein oder andere Schallplatte zur raumfüllenden Schwingungserzeugung nutzen wird.
Doors: 19:00 // Film: 20:00 // Siebenhitze 51 // 07973 Greiz

07.12.2018 Kräuter der Provinz #2


Weils beim ersten Mal so schön war, auf zu Runde 2. Diesmal mit dabei:
E-Egal – Wenn das ein Film wäre, hätte man Probleme, der Handlung zu folgen. Ist aber glücklicherweise Musik und zwar angenehm unberechenbare. Zwischen Punk-Rock, Ska-Anleihen, groovy-funky-irgendwas-Parts und HC-Attacken liegt manchmal nur ein Wimpernschlag. Für Zuhörende sehr erfreulich: Das Ganze wird von fähigen Musikern dargeboten. Dazu gibt’s unkonventionelle Texte, voller Humor, Zynismus und Angepisstheit, vorgetragen mit einer gehörigen Portion Wahnsinn. Depressiver Funpunk aus Braunschweig und Anderswo – Musst du gesehen haben!
Crème Brüllé – Die zum Trio geschrumpften Bandmenschen Eigelb, Sahne und Zucker servieren eher sauer als süß. Aufgetischt wird zu gleichen Teilen Hardcore und Punk. Gründe zum Zitronenschalen reiben gibt es genug, in Plauen, Sachsen, Deutschland und hinter dem Horizont der Dessertschale. Punk bleibt politisch und manche Sachen müssen flambiert werden, um sie abzuschließen. Dessertpunk – Lecker!
Support – ???
Kräuter der Provinz #2
07.12.2018 // Offen 19 Uhr // Start 21 Uhr // Siebenhitze 51 // Greiz

09. November 2018 – 80 Jahre Pogromnacht


Am 09. November 2018 jährten sich die Pogromnacht von 1938 zum 80. Mal. In ganz Deutschland wurden an diesem Tag Synagogen niedergebrannt, jüdische Geschäfte geplündert und zahllose Menschen verschleppt und ermordet. Der 09. November 1938 bildete den ersten Höhepunkt des sich anbahnenden, ungeheuerlichen Zivilisationsbruchs, der Shoa. In den folgenden Jahren bis zum Ende der NS-Herrschaft kamen etwa 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens durch die Nazis zu Tode.
Wir, einige junge Menschen vom Verein Siebenhitze e.V., haben diesen traurigen Anlass genutzt, um die vier in Greiz verlegten Stolpersteine zu säubern und mit weißen Rosen, einem wichtigen Symbol des Widerstands gegen den Nationalsozialismus, an die Opfer zu erinnern.

In Greiz lebten relativ wenig jüdische Mitbürger. 1933 hat es laut Hartmut Flach (1) in Greiz vermutlich 44 Juden gegeben. Es gab keine eigenständige jüdische Gemeinde, keine Synagoge und keinen jüdischen Friedhof. Die Greizer Einwohner jüdischen Glaubens waren in die jüdische Gemeinde in Gera integriert (2).
Bereits im April 1934 zogen vor jüdischen Geschäften in Greiz SA-Wachen auf, um den Boykottaufrufen der NS-Regierung Nachdruck zu verleihen (3). In den folgenden Jahren verließen viele jüdische Bürger, die nicht nur von den Nazis sondern von der Stadtgesellschaft ausgegrenzt und isoliert wurden, die Stadt. In der Nacht vom 09.11. auf den 10.11.1938 wurden auch in Greiz die verbliebenen jüdischen Geschäfte geplündert. Karl Wiesenthal, der in der Thomasstraße ein Bekleidungsgeschäft besaß, floh mit Familie nach New York. Hans und Hilde Kramer, Teilhaber der Kammgarnweberei Müller & Kramer entkamen zwar den Pogromen in Greiz, wurden jedoch 1942 bei Nizza festgenommen, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Weberei Samuel Schwarz und Söhne wurde 1939 enteignet und „arisiert“, d.h. in die Hände deutschstämmiger Besitzer übergeben und firmierte fortan als Otto Ohlwein GmbH.(4) Weitere Geschäfte, die den Repressalien des NS-Regimes ausgesetzt waren, unter Wert zwangsverkauft oder enteignet und somit „arisiert“ wurden, waren das Schuhwarenhaus Goldmann auf dem Markt, das Kaufhaus Heinrich Tietz auf dem Puschkinplatz, das Warenkredithaus Laßmann in der Brückenstraße, die HNO-Praxis von Dr. Alexander Rosenbaum in der Carolinenstraße, das Schuhgeschäft Recher in der Brückenstraße, das Schnellbesohlungsgeschäft Reisler sowie die Weberei Berglas im Papiermühlenweg.(1) Für 1939 wird die Anzahl jüdischer Einwohner in Greiz mit 0 angegeben. (4)
Aus Greiz sind umgekommen:
Emilie Arnstein geb. Heller (1896).
Sigrid Chraplewski (1923)
Hans Cohn (1896)
Margarete Fickel geb. Cohn (1896)
Dora Flom (1906)
Klara Klemm geb. Heit (1905)
Helene Krämer geb. Berl (1897)
Hans Kramer (1893)
Hilde Kramer (1900)
Olga Lilienthal geb. Schneider (1866)
Julie Popper geb. Knöpfelmacher (1866)
Baruch Reisler (1894)
Max Reisler (1910)
Gertrud Zellner (1890).
Am 18. Oktober 2011 wurden in Greiz vier Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an Hilde und Hans Kramer (Gartenweg 7), Julie Popper (Kugelacker 27) und Dora Weigel (Südstraße 6, hat mehrere KZ schwer verletzt überlebt). (2)

Wir wollen auch daran erinnern, dass diese Verbrechen nicht mit Ermordungen und Gaskammern begannen, sondern mit dem Ausspielen von verschiedenen Gruppen gegeneinander. Mit dem Gerede von Boden und Blut. Mit völkischem Denken. Mit Nationalismus. Den Verbrechen der Nationalsozialisten gingen die geistigen Brandstifter voraus, die Gruppen von Menschen zu „Volksfeinden“ erklärten, die die Mitglieder dieser gesellschaftlichen Gruppen gezielt entmenschlichten und mit Hass und Hetze den Boden bereiteten für die Taten, die darauf folgten.
Auch heute gibt es wieder Menschen, Gruppen und Politiker, deren Vokabular sich zwar verändert hat, deren Denken aber wieder das Selbe ist. Für diese sind „die westlichen Werte“, also beispielsweise Menschenrechte und Demokratie „aufgeblasener Werteschaum“.(5) Man fordert Schluss zu machen mit dem „westlich-dekadenten Liberalismus“ und will eine „eine fordernde und fördernde politische Elite“ bilden, das „Volk“ führen lassen von einer „starken Persönlichkeit“.(5) Autoritär, völkisch und in letzter Konsequenz faschistisch ist das Denken dieser Menschen, die heute in allen Landtagen und im Bundestag vertreten sind. In offen rechtsradikalem Ton wird der Kampf gegen den angeblichen „Volkstod durch den Bevölkerungsaustausch“(5) herbei geredet, man greift damit zurück auf einen biologistischen Volksbegriff, der ein zentrales Merkmal der faschistischen Idee ist. Als Folge sind Angriffe auf Migranten und politische Gegner mittlerweile an der Tagesordnung. Es ist der Thüringer AfD-Chef Bernd Höcke, der von einem „Aderlass“ spricht und ankündigt, dass diejenigen Deutschen, die seinen politischen Projekten nicht zustimmen, aus Höckes Deutschland ausgeschlossen werden sollen. Auf welche Art und Weise dieser „Aderlass“ erfolgen soll, bleibt nebulös. Dem geschichtsinteressierten Menschen treten die Optionen Migration, Entrechtung, Kriminalisierung oder Liquidierung vors innere Auge.(5)
Auch die Forderung einer „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ (6) oder die Behauptung Gaulands „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte“ (7), zeigen, wie gefährlich und rückwärtsgewandt sich etablierte Politker wieder äußern. Spätestens bei Höckes Ausspruch „Christentum und Judentum stellen einen Antagonismus dar“ (8), sollte klar werden, dass es auch mit dem Antisemitismus bei den völkischen Nationalisten nicht weit her ist.

Wir halten es mit Primo Levi:
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen: darin liegt der Kern dessen, was wir zu sagen haben.“
Und daraus kann nur folgen, dass es heute wichtiger ist als jemals zuvor seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, sich den Verbrechen der historischen Faschisten zu erinnern, die Erinnerung als Mahnung zu begreifen, Verantwortung zu übernehmen und den heutigen Nationalisten, Faschisten, Rassisten, Antisemiten und Geschichtsverdrehern deutlich zu widersprechen, ihnen entgegen zu treten und in letzter Konsequenz ihnen das Handwerk zu legen.

Quellen:
(1) OTZ Vortrag von Hartmut Flach über jüdische Schicksale in Greiz, 01. September 2011
https://zeulenroda.otz.de/web/zeulenroda/startseite/detail/-/specific/Vortrag-ueber-juedische-Schicksale-in-Greiz-1671019534
(2) Alemannia-Judaica – Gera mit Greiz und Weida (Kreisstadt, Thüringen) – Jüdische Geschichte / Synagoge, 2018
http://www.alemannia-judaica.de/gera_synagoge.htm
(3) Vom Leben und Sterben – dem Kommen und Gehen (2009)
http://elsterpiraten.blogsport.de/2009/11/08/vom-leben-sterben-dem-kommen-und-gehen/
(4) Greiz – Gründerzeit – Villa Schwarz, Dezember 2013
http://www.greiz-gruenderzeit.de/index.php?option=com_content&task=view&id=33&Itemid=36
(5) Telepolis / heise – Bernd Höcke droht mit „Dunkeldeutschland“, 12. Oktober 2018, Meinhard Creydt
https://www.heise.de/tp/features/Bjoern-Hoecke-droht-mit-Dunkeldeutschland-4186178.html?seite=all
(6) Andreas Kemper – Auschnitte aus einer Rede von Bernd Höcke: „dämliche Erinnerungskultur“, 18. Januar 2017

Höcke: „dämliche Erinnerungskultur“


(7) Welt – Gauland bezeichnet NS-Zeit als „Vogelschiss in der Geschichte“, 02.06.2018
https://www.welt.de/politik/deutschland/article176912600/AfD-Chef-Gauland-bezeichnet-NS-Zeit-als-Vogelschiss-in-der-Geschichte.html
(8) Focus.de – Bernd Höcke – Acht Zitate zeigen, wie gefährlich der AfD-Rechtsaußen wirklich ist, 24.01.2017
https://www.focus.de/politik/deutschland/bjoern-hoecke-sieben-zitate-zeigen-wie-gefaehrlich-der-afd-rechtsaussen-wirklich-ist_id_6536746.html

02.11.2018 – 19:00 Tatort : Freiheit


XXVII. Greizer Theaterherbst – Werkstatt Film | Jugend – „Tatort: Freiheit“
Dieser „Tatort“ hat alles, was ein guter Krimi braucht: Spannung und Action, eine Leiche, engagierte Ermittler – und es ist der erste Greiz-Tatort. Am Freitag, 2. November 19 Uhr, wird der im Rahmen des XXVII. Greizer Theaterherbstes entstandene Film „Tatort: Freiheit“ noch einmal in Bildungs- und Begegnungsstätte Siebenhitze Greiz aufgeführt. Der Eintritt ist frei.
Worum geht es? Sommer in Greiz. Acht Jugendliche drehen in einer Filmwerkstatt einen Krimi. Die Dreharbeiten werden unterbrochen, als sich eine Freundin vom Turm des Oberen Schlosses in den Tod stürzt. Die Jugendlichen glauben nicht an einen Selbstmord und beschließen, der Sache nachzugehen. Ausgerüstet mit Spürsinn, Cleverness und Mut kommen sie einem Verbrechen auf die Spur und bringen sich dabei selbst in Gefahr. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…
Basierend auf Improvisationen der Jugendlichen wurde in der von den Berliner Video- und Theaterkünstlern, Kai Wido Meyer und Franziska Dittrich, geleiteten Filmwerkstatt für Jugendliche der erste Greizer Tatort entwickelt und gedreht.
Es spielen: Laura Adler, Alina Dillner, Johanna Löffler, Kyra Popp, Elias Reinhold, Josi Schmidt, Sina Schubert, Kai Stolpmann u.a.

Ostthüringer Zeitung, Kultur, Freitag, 21. September 2018:
„Die jungen Darsteller füllen mit Ausdruck, Authentizität und Hingabe ihre Rollen und Figuren aus. Nichts wirkt gekünstelt oder affektiert. Damit ziehen die Spieler den Zuschauer ebenso in ihren Bann, wie der stets von passender Musik untermalte Film an sich. Schnelle Schnitte und actionreiche Szenen wechseln gekonnt mit ruhigen, langen, häufig die Spannung zusätzlich steigernden Bildern und Zwischenschnitten. Die bewusst unruhige Kameraführung in manchen Sequenzen erzeugt für die Zuschauer wie bei dem berühmten „Blair-Wich-Project“ eine beklemmende Nähe und extreme Eindringlichkeit. Und dass der Krimi nicht ausschließlich bierernst daherkommt, macht ihn aus einer weiteren Sicht liebenswert. So sorgt zum Beispiel eine Türklappszene in der Unterkunft des Gangsterpärchens ebenso für Lacher wie manche Dialoge.
Mit „Tatort: Freiheit“ ist den Jugendlichen der Filmwerkstatt gemeinsam mit den Werkstattleitern, Kai Wido Meyer, der Kamera und Schnitt übernommen hat, und Franziska Dittrich, die für den Ton verantwortlich zeichnete, ein kleines Meisterwerk gelungen, das dem Krimigenre alle Ehre macht.“