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25.03.23 – Demokratiefeindliche Normalität im ländlichen Raum – Input & Diskussion

Seit Jahren gelingt es rechten Parteien und Organisationen zunehmend Zustimmung zu ihren Thesen zu gewinnen und diese auch in erschreckende Wahlergebnisse umzusetzen. Antidemokratische Ideen treffen besonders im ländlichen Raum häufig auf Widerhall und nur selten auf ernsthaften Widerstand. Man kennt sich, man grüßt sich, oft werden kritikwürdige Aussagen im näheren Umfeld, im Job, beim Stadtfest, in Verein oder Feuerwehr ignoriert, belächelt oder gar relativiert. In Greiz kennt jede*r jemanden persönlich, der oder die bei den sogenannten „Spaziergängen“ teilgenommen hat.

Mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Aufmärschen, mit dem massenhaften Verbreiten verschwörungsideologischer Inhalte via Telegram und anderer sozialer Netzwerke, mit dem Schulterschluss zwischen rechtsextremen Akteur*innen und vermeintlich unpolitischen Besorgt-Bürger*innen zu neuen Bündnissen verfestigen sich rechte und verschwörungsideologische Narrative, Inhalte und Weltbilder weiter in der sogenannten Mitte der Gesellschaft.

Wir werden die Verhältnissen und Strukturen in umliegenden Regionen betrachten und vergleichen. Speziell schauen wir mit Expert*innen auf sächsische Regionen wie das Erzgebirge, die als eine Art Experimentallabor rechter Strategien betrachtet werden können. Von Neonazi-Kameradschaften über vermeintlich harmlose Heimatvereine, von NS-Black-Metal zu rechtsesoterischen Siedler*innen bis hin zu den „Freien Sachsen“ finden sich rechte Netzwerke in einer stark ausdifferenzierten Vielfalt und bilden seit Jahren eine rechte Kontinuität, ja fast schon Hegemonialität.

Sind wir noch weit entfernt von den viel zitierten „sächsischen Verhältnissen“? Welche Rolle spielen Lokalpolitik, Vereine und Verbände? Welche Defizite und strukturellen Leerstellen sind es, die den Nährboden für demokratiefeindliche und extrem rechte Ideen bilden?

Aus der Analyse wollen wir lernen und Schlüsse ziehen. Wir wollen mit euch in die Diskussion kommen, welche Ansätze und Handlungsoptionen es gibt und welche Institutionen und Akteure sensibilisiert werden können.

25.03.2023 | 17:00 | Siebenhitze 51 | Greiz

abwv.org

Deaftrap + Codename: Hydra + Document 6

Organisiert von den Document 6-Menschen gibt es diesmal feinstes Geballer auf die Öhrchen.

Deaftrap (Erfurt) – Crusty Hardcore ohne Stadionbombast, dafür mit Sludge-Anleihen und kurzen Ausflügen ins Atmosphärische, zerrissen von Blastbeats

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Codename: Hydra (Halle/Saale) – flotter Crust mit Grind-Liebäugeleien und HC-Punk-Fundament

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Document 6 (Aachen) – Grindcore ist die Grundlage, damit keine Langeweile aufkommt, wird mit anderen Stilen gemixt, die neuesten Sachen klingen nach angenehmen HC-Punk-Einschlag in Höchstgeschwindigkeit

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(*als Freund des zusammengesetzten Substantivs möchte ich noch kurz auf die wunderbaren Songtitel des verlinkten Albums verweisen*)

Wird gut, kommt rum! Ab 19 Uhr gibts Futter, danach Krach.

Frisur in Dur + D.V.A. + Cthonian Madness

Erneut eine Geburtstagssause mit sanfter musikalischer Untermalung. Bis jetzt bestätigt:

Frisur in Dur. Die Chemnitzer haben sich der musikalischen Erziehung verschrieben und kredenzen ein Potpourri an Klassikern. Mitgröhlfaktor: 3000.

Apropos Mitgröhlen: Nach viel zu langer Corona bedingter Pause verschlägt es unsere Freunde aus dem Südwesten mal wieder in die Gegend. Die verwesenden Altlasten – D.V.A. – liefern 1A melodischen Deutschpunk Deluxe.

Komplettiert wird das Feld von Cthonian Madness. Laut Eigenbezeichnung Horror Progressive Heavy-/ Death Metal und wer wäre ich, da was anderes zu behaupten. Das geht auf jeden Fall gut ab und kommt sehr wuchtig daher. Inhaltlich dreht sich hier übrigens alles um den Cthulhu-Mythos des U.S. Horrorautors H.P. Lovecraft. Entsprechend gibt es wohl auch einiges fürs Auge. Lasst euch überraschen.

Ab 19:00 Uhr gibts lecker Vrasz, ab 20 Uhr wird der Teppich ausgeklopft.

PS: Aus Gründen keine Links. Wer mehr erfahren will, kommt vorbei oder begibt sich selbst mal in die Untiefen dieses molochartigen, unsichtbaren Netzes und sucht mal relevante Informationen, statt immer nur Krankheitssymptome und Selbstoptimierungsscheiß in die Suchmaschinen zu klimmpern.

 

Bambi Shoots Back + L’appel Du Vide + Hodenlose Frechheit

Birthday Bash mit musikalischer Umrahmung. Zum Tanztee spielen L’appel Du Vide aus Chemnitz und Bambi Shoots Back aus Leipzig auf. Erstere bieten Dark (Post-)Punk mit Noisemomenten, Surfgitarren und entrücktem Gesang. Die bewaffneten Wildtiere aus dem leipziger Forst feuern melodischen Punkrock auf die Zuhörenden ab. Laut eigener Aussage mit Einflüssen von Descendents, Lagwagon und Good Riddance. Ich musste an frühe Bambix mit rotzigerem Gesang denken. „An einer dritten Kapelle wird noch gearbeitet.“, hieß es in der Originalversion. Die Frucht der Arbeit trägt den wunderbaren Titel: Hodenlose Frechheit.

*Selbstgespräch der Schreibenden: „Gibt es ein Nobelpreis-Equivalent für gute Bandnamen? Wenn ja: Nominieren, wenn nein: warum?“ Gegenrede des zweiten Charakters des/der Schreibenden: „Gibt es wohl nicht, aber ein Kriterium sollte ungooglebarkeit des Bandnamens sein. Grüße an dieser Stelle an die Langzeitpreisträger:innen der fränzösischen Industrial-Formation Perverse Teens.“

Aber Selbstgespräche beiseite: Von dieser Band gibt es wenig in diesem Internet zu hören. Erfreulicherweise wurden die wenigen Lebenszeichen auf einem Soli-Sampler für den Leipziger Wagenplatz Karl Helga veröffenlicht. Die Herzen sitzen also am richtigen (Wagen-)Platz. Musikalisch gibt es hier [Paywall – komm einfach rum und unterstütze lokale Strukturen]

Ab 19 Uhr gibts Futter. Ab 20 Uhr könnt ihr über den Boden robben und das Tanzen nennen.

L’appel Du Vide bei Bandcamp

Bambi Shoots Back bei Bandcamp

Kräuter der Provinz #6½ – Rosa Blaulicht + morgen/grauen + Projekt Steine

Chronologie ist der Tod der Kreativität. Oder: Manchmal kommt was dazwischen und es ist überhaupt nicht schlimm. Nachdem es die #6 schon zweimal gab, ist es nur folgerichtig, auch mal eine nicht ganzahlige Ausgabe einzuschieben. Wir freuen uns auf: Continue reading „Kräuter der Provinz #6½ – Rosa Blaulicht + morgen/grauen + Projekt Steine“

Kräuter der Provinz #7 – Tischlerei Lischitzki + Moloch + Vortrag

Wir freuen uns, dass wir das – ursprünglich für 2020 geplante und aus den bekannten Gründen abgesagte – Konzert mit den beiden Bands endlich nachholen können.

Die Tischlerei aus Lüneburg hat das 20 jährige Firmenjubiläum hinter sich gebracht und ist mit neuem Material auf Montage. Die aktuelle Platte ist ein antifaschistisches Konzeptalbum und beschäftigt sich mit Familie, Vergangenheit und notgedrungen auch der Gegenwart. Hier geht Inhalt und Eigenständigkeit vor Eingängigkeit und Mitgröhlfaktor.
Treibend, druckvoll, nachdenklich-reflektiert und explosiv.
https://tischlereilischitzki.bandcamp.com/

Moloch aus Berlin sind ebenfalls im düsteren Punkbereich verortet, gehen aber insgesamt etwas straighter an die Sache ran. Auch hier wird viel Wert auf Texte und Aussage gelegt und dafür gern auf Singalongs verzichtet. Werden oft mit den typischen Bands des Genres verglichen. Schön fand ich: „Es hat was von traurigen und schnellen Litbarski“. Das trifft aber auf die neueren Sachen nur noch bedingt zu, glaube ich. Am besten trifft es wohl die Selbstbeschreibung: Alles in allem: Punk. Punkt.
https://moloch.blog/

Vortrag: Oft haben wir Gras gegessen – Die Geschichte des KZ-Außenlagers Penig
Von Januar bis April 1945 sind im „Außenkommando Penig“, einem Außenlager des KZ Buchenwald, insgesamt 703 ungarische Jüdinnen eingesperrt worden, die in Penig Zwangsarbeit für die deutsche Wehrmacht leisten mussten. Der Vortrag thematisiert nicht nur die Entstehung des Außenlagers, die dort vorherrschenden Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie dessen Befreiung, sondern umfasst auch ausgewählte Gesamtbiografien einiger betroffener Frauen sowie die Vorstellung der von der Peniger Bürger*inneninitiative „Gesicht zeigen“ geleistete Erinnerungsarbeit.

10.12.22 // Siebenhitze 51 // Greiz
18 Uhr Küfa // 19 Uhr Start
https://siebenhitze.noblogs.org

Kräuter der Provinz #6 – The Westerwaves + Six Pack

Nachholttermin vom September 2020! Diesmal muss es einfach klappen! Gleichzeitig auch der 2. Versuch für Kräuter der Provinz #6. Der 1. zählt nicht, wegen is nich.

The WESTERWAVES are arguably the most legendary band of the Viennese penguin pop-punk underground scene. Not the mainstream one, the other one, the underground one. They play inspiring and uplifting tunes about alcohol, taxes, Schopenhauer, Ghengis Khan, Serbian apples, satanic Boyfriends, the socio-ecological transition, emotional support animals and (of course !) penguins. EUROPEAN CENTRAL PUNK together with the national central punks of the euro area.

The Westerwaves bei Bandcamp
The Westerwaves in der Dotcom-Blase

Six Pack – eine Band mit musikalischem Bildungsauftrag – hat sich dem Punk-Rock (mit Betonung auf Rock) der 70er und 80er Jahre, als auch deren Vorläufern aus den 60er Jahren und deren Nachfolgern aus den 90er Jahren verschrieben. Live sind die Bands der ersten und zweiten Punkwelle kaum mehr zu hören, so dass aus der Liebe zu jener naiven, unschuldigen und melodiösen Punkära die Idee eines Coverprojektes geboren wurde. Kompromisslos, ehrlich, direkt, mit etwas Zorn im Bauch und immer voll auf die 12, bieten Six Pack live Klassiker und weniger bekannte Songs jener Zeit in rotzig rauhem Sound dar, wobei jede gespielte Melodie die Einladung an die Beine zum Pogen und an die Stimme zum Mitsingen sendet.

Six Pack hören

15.10.22 // Siebenhitze 51 // Greiz
18 Uhr Küfa // 20 Uhr Start
https://siebenhitze.noblogs.org

Alles nur Verschwörung? Vortrag von und mit Mobit – 10.06.22

Alles nur Verschwörung? Zum Umgang mit Verschwörungsmythen
Ein Vortrag von Mobit – Mobile Beratung in Thüringen
Verschwörungsmythen scheinen aktuell omnipräsent zu sein. Gerade in Zeiten gesamtgesellschaftlicher Verunsicherung verbreiten sich konspirative Erzählungen besonders schnell. Neu ist dies allerdings nicht: In der extremen Rechten sind Verschwörungsmythen seit jeher fester Bestandteil der Ideologie.
Mit dem Aufkommen neuer Verschwörungsmythen im Zusammenhang mit der Coronapandemie scheint die Zahl der Anhänger:innen jedoch zuzunehmen. Aber wie funktionieren Verschwörungsmythen, warum sind Menschen dafür empfänglich und wie können wir dem demokratiegefährdenden Gehalt entgegentreten?
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Wesensmerkmale von Verschwörungsmythen und bietet Erklärungsansätze für ihre Attraktivität, auf deren Grundlage Gegenstrategien entwickelt werden können.
Neben den allgemeinen Informationen zum Thema Verschwörungsmythen wird auch auf die Entwicklungen in Greiz und Umgebung im Speziellen Bezug genommen.
Küfa: 18:00 Uhr // Vortrag: 19:00 Uhr
Im Anschluss:
Geselliges Beisammensein bei Musik, Spiel und Austausch.
Ausschlussklausel:
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch
rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige
menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.
Die Veranstalter behalten sich vor von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.

Die Odyssee – Einmalige Filmvorführung 30.05.22 Greiz

Am 30.05.22 findet im Greizer Kino UT99 eine einmalige Vorführung des Films „Die Odyssee“ der französischen Animationskünstlerin und Regisseurin Florence Miailhe statt.

Die Vorstellung startet um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Plätze sind begrenzt, um Reservierung wird gebeten: 03661/629111. 

 

Im Anschluss an die Vorführung gibt es eine Diskussionsrunde mit Borderline Europe – Menschenrechte ohne Grenzen e.V. und dem Flüchtlingsrat Thüringen.

 

In beeindruckenden Bildern – handgemalt in Öl auf Glas – erzählt der Film eine berührende Geschichte von zwei Geschwistern auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Inspiriert von der Flucht ihrer Urgroßeltern aus Odessa schuf die Künstlerin Florence Miailhe einen Film, der Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen faszinieren wird.

Mehr als zehn Jahre arbeitete die angesehene französische Animationskünstlerin und Regisseurin Florence Miailhe an DIE ODYSSEE. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit der Romanautorin Mary Desplechin. Nach anfänglichen Skizzen malte sie den kompletten Film auf eine Kassenzettelrolle, definierte dann Szene für Szene und gab die Ausarbeitung an die beteiligten Animatorinnen weiter. In intensiver Kleinarbeit führten Künstlerinnen in Frankreich, Prag und Leipzig die einzelnen Szenen aus und malten Filmbild für Filmbild auf einem dreistöckigen Glastisch. Rund 120.000 Einzelbilder entstanden so nach Miailhes Vorlagen bei einem Arbeitsaufwand pro Aufnahme von durchschnittlich 20 Minuten. So entstand DIE ODYSSEE, der erste abendfüllende Spielfilm weltweit in dieser aufwändigen Öl-auf-Glas-Technik.

Ein Trailer und zahlreiche weitere Informationen zum Film, dem Entstehungsprozess und zu den Beteiligten sind hier zu finden: https://grandfilm.de/die-odyssee/

 

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“.

 

Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG können Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von den Veranstaltungen ausgeschlossen werden.